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Projekte | |
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Kolumbien | Ort : | Valle del Cauca, Buenaventura, Dagua | Zustiftung : | Strassenkinder | Projektname : |
Saberes – Coaching im Alltag | Lokaler Partner : | Fundación Carvajal | Projektart : |
bedürftige Kinder |
Projekt Laufzeit : | Mai 2019 - Dezember 2019 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 11940 | Total Projekt : |
CHF 830'000 | Beitrag Limmat : |
CHF 66'000 | Beitrag Lokaler Partner : |
CHF 764'000 | |
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Mit On-the-Job-Begleitung (spanischer Titel: Acompañamiento situado) unterstützt die Limmat Stiftung einen Fortbildungskurs für 1000 erfahrene Tagesmütter. Er entstand- auf Wunsch von Absolventinnen früherer Kurse von Saberes. Sie möchten ihr Wissen aktualisieren und suchen nach Unterstützung in der täglichen Praxis, um ihre pädagogische Arbeit besser auf aktuelle Situationen und die Bedürfnisse der einzelnen Kinder auszurichten. Pädagogische Fachkräfte beraten die Madres Comunitarias in ihrem Erziehungsalltag bei konkreten Schwierigkeiten und geben ihnen pragmatische Tipps, wie sie innovativ den Betreuungsalltag gestalten können, um die Kinder zu unterstützen, die Lern- und Entwicklungsziele zu erreichen.
Die Teilnehmerinnen müssen sehr motiviert sein, da sie auch Zeit aufwenden müssen für E-Learning und dafür, sich an Samstagen für Besprechungen und Vertiefungen des theoretischen Stoffes zusammenzufinden. Projektorte sind 23 Gemeinden in den Departements Valle del Cauca, Chocó und Huila. Das Instituto Colombiano de Bienestar Familiar, ICBF, eine beim bundesstaatlichen Erziehungsministerium angesiedelte Behörde, finanziert Acompañamiento situado teilweise bis zu 85 Prozent.
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| Land : |
Kolumbien | Ort : | Cauca, Valle del Cauca, Chocó, Antioquia y Córdoba | Zustiftung : | Strassenkinder | Projektname : |
Diplomkurs Saberes für Tagesmütter | Lokaler Partner : | Fundacion Carvajal | Projektart : |
Ausbildung von Ausbildnern |
Projekt Laufzeit : | September 2018 - Januar 2020 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 1720 | Total Projekt : |
CHF 715'450 | Beitrag Limmat : |
CHF 104'999 | Beitrag Lokaler Partner : |
CHF 36'666 | Beitrag ODA : |
CHF 573'785 | |
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In Kolumbien gibt es kein Auffangnetz für sozial schwache Bürger. Um über die Runden zu kommen, muss jeder Verdienstmöglichkeit nachgegangen werden. Zeit für Kinderbetreuung haben Eltern aus den prekär lebenden Gesellschaftsschichten daher kaum. Deshalb bleiben viele Kinder allein in einer armseligen Behausung oder sie treiben sich auf der Strasse herum. Der Staat versucht dieses Problem aufzufangen. In Armutsquartieren hat er auf Mindestlohnbasis landesweit rund 70’000 Tagesmütter angestellt, die Nachbarskinder hüten. Probleme der Gewalt und des Missbrauchs sind in Familien weit verbreitet.
Auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe sind viele dieser Madres Comunitarias jedoch kaum vorbereitet. Folglich werden die bei ihnen „deponierten“ Kinder kaum gefördert. Leider verkümmert so der angeborene Drang der Kleinkinder, ihre Anlagen zu entfalten.
Um die frühkindliche Betreuung der heranwachsenden Generationen zu verbessern, lancierte die Limmat Stiftung in Zusammenarbeit mit dem kolumbianischen Projektpartner Fundación Carvajal 2009 das Ausbildungsprogramm „Saberes“. Es bildet Tagesmütter aus, die meist selbst aus einfachsten Verhältnissen stammen. Bei Saberes lernen sie, ihre Schützlinge liebevoll und kompetent zu betreuen und zu fördern. Dadurch steigt die Chance der Kinder, bis zu ihrem Schuleintritt die erforderliche Reife zu erlangen
Dank der Unterstützung der Limmat Stiftung konnte seither 1‘350 Madres Comunitarias bis Ende 2017 in den Städten Cali, Buenaventura und Puerto Tejada (Norte del Cauca) mit dem Diplom als «técnica auxiliar en cuidados primera infancia» abgeschlossen. Von ihrer besseren Ausbildung profitieren 16‘200 Kleinkinder.
Die gewonnene Erfahrung hat gezeigt, dass in einigen Gebieten die Ausbildung des Programm Saberes für manche Frauen zu anspruchsvoll ist und/oder dass sie die Anzahl Präsenzstunden nicht mit ihrem Alltag vereinbaren können. Das staatliche Instituto Colombiano de Bienestar Familiar (ICBF) hat aber ein grosses Interesse, dass die Methode von Saberes in Kolumbien weiter verbreitet wird und bat unseren Lokalpartner Fundación Carvajal, einen Kurzlehrgang zu konzipieren.
Entstanden ist das Projekt Diplomado Saberes. Es ist aber nicht einfach eine Abspeckung des erprobten Konzepts, vielmehr geht es darum, möglichst viele Betreuungspersonen der Kleinkinder bedürfnisgenau zu schulen.
Inhaltlich konzentrieren sich „Diplomado Saberes“ nach wie vor auf die
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Förderung von Kleinkindern
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durch Ausbildung von Tagesmütter
Vor Kursbeginn wird genau abgeklärt, wo die dringendsten Probleme der Zielgruppe und ihrer Umgebung liegen. Je nach Erkenntnis wird das Gewicht der Kursinhalte mehr auf die Problematik der Gewalt, der Ernährung oder der Integration gelegt.
Angestrebt wird zudem, dass 15 Prozent der Absolventinnen dieses Kurzlehrgangs anschliessend in der Lage sein werden, das vollständige Saberes-Programm zu absolvieren.
Ein weiterer Scherpunkt des neuen Konzepts besteht darin, die Eltern/Familien noch stärkere in den frühkindlichen Bildungsprozess einzubinden.
Bei Saberes lernen die Eltern konstruktive Erziehungsstrategien, sodass sie ihre Eigenverantwortung besser wahrnehmen und Missbrauch und Gewalt gegen Kinder in der Familie reduziert wird.
Das Programm startete im Januar 2018 im Departamento de Cauca. Es liegt im südlichen Hinterland von Cali. Vor dem Friedensvertrag war das Gebiet für Sozialprojekte nicht zugänglich. Die zum grossen Teil indianische Bevölkerung ist ausgesprochen arm und wegen der langjährigen Isolation auch ohne seriöse Grundbildung. In diesem lange umkämpften Gebiet ist Gewalt grundsätzlich und gegenüber Kinder im speziellen sehr verbreitet. Die Menschen, die hier leben, müssen nun einerseits die Vergangenheit bewältigen und zugleich die Basis legen für eine bessere Zukunft. Bildungschancen für die Tagesmütter und Kindseltern tragen nachhaltig dazu bei, der heranwachsende Generation bessere Chancen zu ermöglichen. Weitere Kurse sind geplant ab April 2018 in Gemeinden des Valle del Cauca und Antioquia.
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| Land : |
Kolumbien | Ort : | Buenaventura | Zustiftung : | SfEz | Projektname : |
FAMA – joborientierte Ausbildung für Frauen | Lokaler Partner : | Fundación Carvajal / Corporación Urrea Arbeláez | Projektart : |
berufsorientierte Ausbildung für Frauen |
Projekt Laufzeit : | Oktober 2017 - Juli 2018 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 120 | Total Projekt : |
CHF 108'000 | Beitrag Limmat : |
CHF 36'000 | Beitrag Lokaler Partner : |
CHF 72'000 | |
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Buenaventura an der Pazifikküste ist eine der ärmsten Städte Kolumbiens. Die Armut ist gross und verbreitet, denn 46 Prozent der Bevölkerung sind total arbeitslos, viele der restlichen 54 Prozent sind unterbeschäftigt, das heisst, ihr Einkommen ist minimal. Alleinerziehende Frauen sind überproportional vertreten. Viele diese Frauen versuchen durch kleine Dienstleistungen oder informelle Direktverkäufe an die Nachbarschaft etwas zu verdienen. Darin erfolgreich sind die Allerwenigsten. Sie scheitern an ihrem Mangel an technischen und kaufmännischen Fähigkeiten. Keine Überraschung in Anbetracht der minimalen Schulbildung dieser Frauen. Damit diese Kleinstunternehmerinnen bessere Chancen haben, startet die Stiftung Carvajal eine Ausbildung, die auf diese Frauen zugeschnitten ist, indem sie ihre sozialen und unternehmerischen Kompetenzen fördert.
Die Schulung findet auf mehrere Module verteilt einmal wöchentlich statt. Angeboten werden Fachkurse (Maniküre, Textilverarbeitung), Verkaufsschulung, Kassenführung, Finanzplanung sowie eine individuelle Beratung bei der konkreten Geschäftstätigkeit. Darüber hinaus nehmen die Frauen teil an Besprechungen über die eigene menschliche Entfaltung und Elternkompetenzen. Um die regelmässige Kursteilnahme zu erleichtern, steht im Schulungszentrum eine Kinderbetreuung zur Verfügung.
Zur Finanzierung dieses Vorhabens suchte die Fundación Carvajal die Unterstützung der Limmat Stiftung und der Corporación Urrea Arbeláez, die ein ähnliches Projekt in Kolumbien aufgebaut hat.
2018 haben 110 Frauen den sechsmonatigen Kurs abgeschlossen. Hatten bei Beginn des Kurses nur 7 Prozent ein festes Einkommen, waren es nach Abschluss schon 62 Prozent. Keine der Teilnehmerinnen kannte vor Beginn der Ausbildung ihre fixen und variablen Kosten. Nach Abschluss waren 95 Prozent der Frauen in der Lage, ihre Unkosten aufzulisten und zu steuern.
Das zentrale Thema des Grundkurses besteht darin, den Frauen ein stabiles Selbstbewusstsein zu geben. Ihr Vertrauen in ihre Fähigkeiten wird bestärkt, damit sie den Durchhaltewillen aufbringen, die Ausbildung abzuschliessen und mit ihrer Tätigkeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. In den anschliessenden Fachkursen wie Maniküre, Pediküre und Textilverarbeitung lernen sie, ihr Handwerk besser zu beherrschen. Später geht es darum, den Überblick über ihre täglichen Ausgaben und Einnahmen zu behalten, einen Kundenkreis aufzubauen, ihre Kosten in den Griff zu bekommen und ihr Geld zu verwalten, so dass ihre geschäftlichen Aktivitäten stabil und rentabel sind.
Angeboten wird auch E-Learning. Viele der Frauen absolvieren diesen Unterrichtsteil im Kurslokal, da sie zu Hause nicht über die nötigen Einrichtungen verfügen. Ein Angebot für Kinderbetreuung trägt dazu bei, dass die Frauen die Kurse regelmässig besuchen können.
Im Jahr 2019 führten 60 Frauen ihre Ausbildung fort, 60 neue sind dazugekommen. Die meisten haben schon versucht, als Kleinstunternehmerinnen Geld zu verdienen. Sie verkaufen Getränke, Kosmetika, Kleider, nähen Textilien oder betätigen sich als Coiffeusen oder in der Nagelpflege.
Das bessere Management ihres Berufsalltags verbesserte auch ihr Privatleben. Die Frauen verbrachten mehr Zeit mit ihren Kindern. Nach eigenen Angaben schlugen sie ihre Töchter und Söhne weniger oder schrien mit ihnen seltener.
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Kolumbien | Ort : | Medellín | Zustiftung : | SfEz | Projektname : |
MBA für Kleinstunternehmerinnen | Lokaler Partner : | Fundacin Carvajal | Projektart : |
Joborientierte Ausbildung für Frauen |
Projekt Laufzeit : | Juli 2017 - Juli 2019 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 450 | Total Projekt : |
CHF 162'000 | Beitrag Limmat : |
CHF 23'000 | Beitrag Lokaler Partner : |
CHF 23'000 | Beitrag ODA : |
CHF 116'000 | |
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Die Förderung der Privatwirtschaft ist einer der wirkungsvollsten Hebel, um die Armut zu mindern, Menschen beruflich zu integrieren und Einkommen zu generieren, das der ganzen Familie zugutekommt. Es gibt in Kolumbien viele, die selbständig etwas verkaufen, produzieren oder eine Dienstleistung anbieten. Diese kleinen Unternehmen wirtschaften meist nicht wettbewerbsfähig, und ihre Produktivität ist zu gering.
Das Programm Micro-MBA hat zum Ziel, diesen Kleinstunternehmern die nötigen Werkzeuge in die Hand zu geben, um ihr Geschäft rentabel zu betreiben. Die Kursteilnehmer gehören den untersten Sozialschichten an. Sie lernen, eine einfache Buchhaltung zu führen, zwischen Familien- und Betriebseinkommen zu unterscheiden, ihren Lagerbestand zu kontrollieren, einen Kundenkreis aufzubauen, Schulden zu kontrollieren, Steuerabrechnungen zu erstellen und Mitarbeiter legal und formalisiert zu beschäftigen etc.
Das Programm umfasst drei Stufen:
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Gruppenunterricht, in dem berufsbezogene Kenntnisse vermittelt werden: Administration, Kostenanalyse, Buchhaltung, Marketing/Vertrieb, Personalverwaltung, Sicherheit am Arbeitsplatz, Investitionsprojekte, Führungskompetenz.
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Einzelcoaching im Firmenalltag: Kosten, Cashflow und Verkaufstechnik des Unternehmens werden analysiert und spezifische Verbesserungsvorschläge gemacht.
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Aufbau eines Netzwerkes: Besuche bei erfolgreichen Unternehmen, die den Newcomern wertvolle Tipps geben.
Um ihre Führungskompetenzen nachhaltig zu verbessern, arbeiten sie auch an der Entwicklung ihrer Persönlichkeit, hinterfragen individuelle Ängste und Vorbehalte. Sie klären ihre Doppelrolle als Unternehmer und Familienmitglied. Indem sich die Firmengründer der komplexen Einflüsse und Auswirkungen ihres Handelns bewusst werden, lernen sie, den nachhaltigen Transformationsprozess ihres Unternehmens besser zu managen. Seit 2017 haben 216 Personen den Kurs absolviert. Von den 80 Teilnehmern, die sich 2019 einschrieben, waren 55 Prozent Frauen.
Langfristig soll aus diesem Projekt eine Businessschule für Kleinstunternehmer hervorwachsen. Schon jetzt wird eine Alumni-Vereinigung aufgebaut, damit die Absolventen ein Netzwerk von Geschäftskontakten aufbauen können und damit auf sie zugeschnittene Fortbildungsangebote organisiert werden können.
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| Land : |
Kolumbien | Ort : | Valle del Cauca, Buenaventura und Yumbo | Zustiftung : | Strassenkinder | Projektname : |
Saberes: Betreuung und Förderung von Kleinkindern | Lokaler Partner : | Fundación Carvajal | Projektart : |
bedürftige Kinder |
Projekt Laufzeit : | Januar 2017 - Dezember 2019 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 3500 | Total Projekt : |
CHF 747'534 | Beitrag Limmat : |
CHF 167'214 | Beitrag Lokaler Partner : |
CHF 580'320 | |
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Die Limmat Stiftung hat das Projekt Saberes mitkonzipiert und seit 10 Jahren auch mitfinanziert. Sie hat auch eine Impact-Messung von Saberes begleitet. Die Projektbilanz ist äusserst positiv. Eine von externer Seite durchgeführte Untersuchung ergab, dass Kinder des Saberes-Programms eine signifikant höhere Sprachkompetenz erlangen als Kinder der Kontrollgruppe. Die Saberes-Kinder sind zudem kompetenter, konzentrierter, ausgeglichener, selbstsicherer und können sich besser in die Kindergruppe integrieren.
Bei dieser Wirkungsmessung musste aber auch festgestellt werden, dass der Impact bei den Kurzlehrgängen «Diplomados» schlechter ist. Bei diesen verkürzten Lehrgängen ist das staatliche Instituto Colombiano de Bienestar Familiar (ICBF) finanziell massgeblich beteiligt. Die Kinder, die von diesen Madres Comunitarias betreuten werden, zeigen keine signifikante Verbesserung auf.. Zwar besuchten in kürzerer Zeit viel mehr Tagesmütter einen Kurs, aber die abgespeckte Ausbildung führte nicht dazu, dass die Kinder besser gefördert werden. Möglicherweise kann sich später noch ein Erfolg einstellen, wenn die Madres weitere Module des Kurses besuchen wollen/können. Die Limmat Stiftung wird sich aber nur noch an der Finanzierung der 18-monatigen Ausbildung beteiligen.
Die Tagesmütter leben meist selbst in prekären Verhältnissen. Sie sollten bei Saberes die Erfahrung machen dürfen, dass der Kurs Saberes auch sie auf ihrem Weg zu einem besseren Leben vorwärtsbringt.
Das signifikant erfolgreiche Konzept von Saberes geht von der Prämisse aus, dass ein Kind niemandes Eigentum ist, das man nach Gutdünken behandeln oder gar misshandeln kann.
Im Kurs arbeiten die Frauen darum auch an der Selbsterkenntnis. Sie sollen ihre Verhaltensmuster erkennen, Empathie entwickeln, konstruktives Verhalten einüben und intrinsische Motivation gewinnen.
Diese Ressourcen helfen den Frauen, die ihnen anvertrauten Kinder aufmerksam in ihrer Entwicklung zu beobachten und zu begleiten und sie kreativ und liebevoll durch den Alltag zu steuern.
Die dafür nötigen handwerklichen Kompetenzen erfassen die Frauen dann fast wie ein Kinderspiel und können das Gelernte variieren, anpassen oder ausbauen: gesundes Kochen/Ernähren, Vorsagen von Gedichten, Fingerversen, Singen von der Situation angepassten Liedern, theatralisches Vorlesen, Spiele, etc…
Einer der Ausbildungsinhalte ist Musik. Die Frauen erinnern sich an selbst erlebte Momente mit Musik. Wer Kinderlieder kennt, stellt sie den andern in der Ausbildungsgruppe vor. In Rollenspielen versetzen sie sich in ihre Kindheit zurück. Freudige und traurige Erinnerungen tauchen auf. Einige Frauen erkennen, dass sie nie erleben durften, in den Schlaf gesungen oder mit Liedern getröstet zu werden. Soweit dies in diesem Rahmen möglich ist, holen sie eine solche Erfahrung nach, erleben, wie schön es sich anfühlt, ein Kind zu sein, dem ein Schlaflied vorgesungen wird. Die in der Gruppe erfahrene Empathie und Wertschätzung motiviert sie, für die ihnen anvertrauten Kinder auch Momente der Geborgenheit zu schaffen. Sie sind offen dafür, neue Lieder und Techniken zu lernen, mit denen sie Kinder trösten, beruhigen oder zu Aktivitäten, kreativen Klängen und Rhythmen anregen können.
«El que mucho juega, mucho aprende» (wer viel spielt, lernt viel) ist ein Motto des Kurses. Spielerisch lernen die Tagesmütter, welche Gruppenspiele sich eignen, zum Beispiel um sich kennenzulernen, welche Spiele die Integration in die Kindergruppe fördern oder welche Spiele geeignet sind, schlicht zusammen Spass zu haben. In den anschliessenden Diskussionen erkennen die Tagesmütter, dass die Spiele aus der Kindheit ihre Persönlichkeitsentwicklung bis zur Gegenwart beeinflussen. Oder sie werden sich bewusst, dass früher viel mehr Bewegungsspiele gespielt wurden und die heutige Kindergeneration die angesagten elektronischen Games im Sitzen oder Liegen spielt. Sie können dank der Ausbildung auf einen Fundus animierender Bewegungsspiele zurückgreifen, welche die Kinder aus diesem Passivmodus herauslocken.
Wichtiges Kursthema ist die Ernährung: Informationen zur gesunden Ernährung werden mit sinnlichem Erleben ergänzt. «Kinder essen mit dem Herzen», heisst die Kursüberschrift, womit angedeutet wird, dass Essen und Kochen zwar Pflicht, aber auch ganzheitliches Erleben ist, bei dem der Geschmackssinn, das Sehen, der Tast- und Geruchssinn und sogar das Ohr einbezogen werden. Die Tagesmütter werden geschult, sich beim Kochen gut einzuteilen und wenn möglich die Kinder zu beteiligen.
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| Land : |
Kolumbien | Ort : | Colombia div. | Projektname : |
Saberes: Ausbildung von Tagesmüttern - Prävention für Kleinkinder aus Slums in Kolumbien | Lokaler Partner : | Fundación Carvajal | Projektart : |
Bedürftige Kinder |
Projekt Laufzeit : | April 2015 - Dezember 2018 |
Projektstatus : | beendet | | Total Projekt : |
CHF 848'500 | Beitrag Limmat : |
CHF 433'500 | Beitrag Lokaler Partner : |
CHF 415'000 | |
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In Kolumbien gibt es rund 80'000 Frauen, die bei sich zu Hause Nachbarskinder hüten und dafür vom Staat eine Entschädigung erhalten. Über eine Million Kinder im Alter zwischen ein bis fünf Jahren sind in der Obhut dieser Tagesmütter, die in der Regel schlecht auf diese verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet sind. Die Kinder werden oft einfach nur „deponiert“ statt betreut. Leider, denn nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die optimale Förderung während der frühen Kindheit entscheidend für die weitere Entwicklung eines Menschen.
Die Limmat Stiftung lancierte darum zusammen mit der angesehenen kolumbianischen Stiftung Carvajal von 2009 bis 2013 ein Ausbildungsprogramm für Tagesmütter in der Stadt Cali. Sie sieht vor, dass Tagesmütter (Madres Comunitarias) ausgebildet werden, um dadurch potenziell gefährdete Kinder aus armen Verhältnissen während der prägenden Kleinkinderphase in ihrer frühkindlichen Entwicklung zu fördern.
Die vielschichtige Methodik wurde an einem Pilotprojekt erprobt und seither verfeinert. Die Evaluation der Pilotprojekte hat gezeigt, dass Absolventinnen des Programms Saberes die Kinder umfassender fördern und gezielt stärken. Die Kinder sind gesünder, fröhlicher und weniger aggressiv. Sie sind aufmerksamer und lernfähiger, drücken sich sprachlich häufiger und differenzierter aus und zeigen weniger Angst, sich an andere Menschen zu binden. Diese Förderung verhilft den Kindern zu einem besseren Start ins Leben
Das erfolgreiche und kostengünstige Projekt wurde deshalb auf weitere Regionen Kolumbiens ausgedehnt. Ziel dieses neuen Projekts ist es, bis 2017 phasenweise insgesamt 1'000 Frauen zu professionellen Tagesmüttern auszubilden. Jede Absolventin wird dann eine 12köpfige Kindergruppe qualifiziert betreuen, d.h. 12'000 Kindern aus Slums können während der entscheidenden Kleinkinderphase kompetent gefördert werden.
2014 starte ein weiteres Pilotprojekt in Hafenstadt Buenaventura, wo Armut und Kriminalität traurige Höchstraten erreichen. 2015 besuchten bereits 220 Madres über das Jahr verteilt insgesamt 37 Schulungseinheiten à 5 Stunden. Zusätzlich wurden sie wöchentlich während 2 Stunden (total 96 Stunden) von einem Coach begleitet. Die 220 Kursteilnehmerinnen in Buenaventura betreuen insgesamt 2640 Kleinkinder.
In den Häusern der Tagesmütter werden – wenn nötig – gefährdende, sanitäre und allgemeine Einrichtungen erneuert. Alle Frauen bekommen ein pädagogisches Set. Dieses enthält Bilder- und Malbücher, (Hand-)Puppen und Plüschtiere, (Gesellschafts-)Spiele, Decken, Recorder, CDs mit Kinderliedern, Hüte, Isomatten und einen Fotoapparat. Die Madres Comunitarias werden im Kurs mit den vielfältigen Möglichkeiten dieser Spielutensilien vertraut gemacht. Betont wird die Bedeutung von Spielen für die Entwicklung eines Menschen.
Um Phantasie und Kreativität der Madres anzuregen, tragen sie in den Kursen ihren Liederschatz zusammen und erinnern sich an die Spiele aus ihrer Kindheit. Traditionelle und geeignete Tänze werden inszeniert. Sie schreiben eigene Gedichte und studieren neue Lieder ein. Dies fördert die Selbstsicherheit der Frauen und ermöglicht es den Kindern, in der Tradition ihrer Umgebung eine Identität zu entwickeln.
Diese Kreativitätsübungen wecken bei den Frauen grosse Begeisterung für das Programm Saberes. Diesen Enthusiasmus tragen sie auch in den Alltag ihrer Arbeit, und sie stecken damit viele Eltern an. Das Primat der Förderung während der frühen Kindheit ist für viele kolumbianische Eltern eine neue Erkenntnis. Mit dem Nicho Viaja (Spielset, das die Kinder vorübergehend nach Hause nehmen dürfen) erfahren die Erwachsenen, dass es für ihre Kinder eine Alternative zum Parkplatz vor dem Fernseher gibt.
Im Dezember 2015 unterschrieb die Limmat Stiftung einen weiteren Vertrag. Er sieht vor, 400 weitere Madres Comunitarias auszubilden, davon 200 in Buenaventura und 200 im Departement Cauca. Das Ausbildungsprogramm Saberes erreicht dadurch 70 Prozent aller Madres Comunitarias in Buenaventura.
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| Land : |
Kolumbien | Ort : | Buenaventura | Zustiftung : | Strassenkinder | Projektname : |
Saberes - Kleinkinderförderung durch Ausbildung von Tagesmüttern | Lokaler Partner : | Fundación Carvajal | Projektart : |
bedürftige Kinder + Berufsausbildung |
Projekt Laufzeit : | Januar 2014 - Dezember 2014 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 400 | Total Projekt : |
CHF 123'500 | Beitrag Limmat : |
CHF 28'500 | Beitrag Lokaler Partner : |
CHF 95'000 | |
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Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen, dass die ersten fünf Lebensjahre die wichtigste Phase in der Entwicklung eines Menschen sind. Werden Kinder in diesem Alter nicht angemessen gefördert, entsteht ein Defizit, das kaum mehr ausgeglichen werden kann.
Seit 2008 hat die Limmat Stiftung mit ihrem Lokalpartner Fundación Carvajal das Ausbildungsprogramm Saberes entwickelt. Es sieht vor, Tagesmütter (sogenannte Madres Comunitarias) zu schulen, so dass die Kleinkinder bestmöglich betreut und gefördert werden können. In einem Pilotprojekt in Cali wurden so 100 Madres Comunitarias ausgebildet, die 1200 Kinder betreuen. Die Kurse sind über 18 Monate verteilt und finden meist an Samstagen statt, so dass die Tagesmütter unter der Woche ihrer Arbeit nachgehen können. Unterrichtet werden die Frauen in den Bereichen Hygiene, Ernährung, Pädagogik, Planung und Zusammenarbeit mit Eltern. Die praktische Ausbildung erhalten die Frauen an ihrem Arbeitsplatz unter Anleitung von Fachkräften. Ein Abschluss in diesem Ausbildungsprogramm wird von den staatlichen Behörden (Instituto Colombiano de Bienestar Familiar und Servicio Nacional de Aprendizaje) anerkannt.
Eine sorgfältige Evaluation des Pilotprojekts ergab markante Fortschritte bei den Fähigkeiten und dem Verhalten der Kinder dank der verbesserten Betreuungsqualität der Tagesmütter. 2014 wurde diese Ausbildung für Tagesmütter auch in Buenaventura angeboten. Die Bevölkerung in dieser Stadt an der Pazifikküste ist sehr arm. 30 Tagesmütter begannen die Ausbildung in der Methode von Saberes. Sie werden 360 Kinder pro Jahr fördern und betreuen. 2017 hat das Instituto Colombiano de Bienestar Familiar (ICBF) in Buenaventura 50% des Projektbudget übernommen, mit dem Ziel bis Ende 2018 alle Tagesmütter in der Methode von Saberes ausgebildet sind.
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| Land : |
Kolumbien | Ort : | Cali | Zustiftung : | SfEZ | Projektname : |
Mobile Werkstätten | Lokaler Partner : | Fundación Carvajal | Projektart : |
Berufsausbildung für Erwachsene + Mikrokredite |
Projekt Laufzeit : | Januar 2011 - Dezember 2013 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 550 | Total Projekt : |
CHF 609'000 | Beitrag Limmat : |
CHF 91'000 | Beitrag Lokaler Partner : |
CHF 153'700 | Beitrag ODA : |
CHF 364'300 | |
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Seit in Kolumbien die bewaffneten Konflikte zwischen Guerillas, Paramilitär, Militär und Polizei abgeflaut sind, ziehen auch in der Umgebung von Cali immer mehr Menschen aufs Land. Manche unter ihnen kehren heim in ihre angestammte Heimat, andere verlassen die überfüllten städtischen Elendsquartiere und versuchen, auf dem Land eine neue Existenz aufzubauen.
Die meisten dieser Landbewohner verfügen nicht über eine Berufsbildung, und ihre Schulbildung (rund 10 Prozent sind Analphabeten) ist meist dürftig. Ausbildungsangebote, die diese Defizite beheben würden, gibt es nicht. Das führt dazu, dass die wenigsten Landbewohner in der Lage sind, einer Erwerbsarbeit nachzugehen, die auch rentabel ist und sie von der Armut befreit.
Um diese Bevölkerungsgruppe zu erreichen und ihre Lage zu verbessern, hat die Fundación Carvajal während dreier Jahre ein mehrstufiges Programm lanciert: fachliche Schulung, persönliche Beratung und ein Training in unternehmerischem Handeln.
Carvajal bietet diese Kurse in ihren beiden Zentren am Stadtrand von Cali an und fährt mit einem mobilen Schulzimmer seit 2011 auch direkt zu den Bedürftigen aufs Land. In 14 ausgesuchten Gemeinden des Departements Valle del Cauca besuchen Jugendliche und Erwachsene berufsorientierte Ausbildungskurse in den Bereichen Allgemeinbildung, Lebensmittelverarbeitung, Gastro- und Hoteldienstleistungen und Landbau.
In einer zweiten Phase richtet sich die Ausbildung an Selbständige, darunter viele Kleinbauern. Dabei geht es um Verbesserung von Anbau und Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, aber auch um Geschäftsführung sowie um Verkauf und Vermarktung eines Produkts oder einer Dienstleistung. Die Chancen für Kleinunternehmen bestehen nämlich durchaus, da viele Orte in Kolumbien ein beachtliches Potenzial für Tourismus und Naherholung aufweisen.
2013 haben 1305 Personen eine fachliche Ausbildung besucht, 191 Kleinstunternehmer wurden persönlich beraten, um ein Mikrounternehmen aufzubauen oder das bestehende zu verbessern. Die Limmat Stiftung finanzierte das dreijährige Projekt in Zusammenarbeit mit der Association for Cultural, Technical and Educational Cooperation (Actec) und dem belgischen Staat.
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| Land : |
Kolumbien | Ort : | Cali | Zustiftung : | Strassenkinder | Projektname : |
Saberes – Hortnerinnen-Ausbildung | Lokaler Partner : | Fundación Carvajal | Projektart : |
Bedürftige Kinder |
Projekt Laufzeit : | April 2008 - Dezember 2013 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 400 | Total Projekt : |
Euro 225'000 | Beitrag Limmat : |
Euro 36'000 | Beitrag Lokaler Partner : |
Euro 83'000 | Beitrag ODA : |
Euro 106'000 | |
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In den Armutsquartieren Kolumbiens gibt es kaum Horte und Kindergärten. Hingegen hat sich das System der Madres Comunitarias etabliert. Das sind Tagesmütter, die 12 Kleinkinder aus der Nachbarschaft hüten und dafür vom Staat eine Entschädigung erhalten.
Rund 80 000 solche Tagesmütter beaufsichtigen im ganzen Land etwa 960 000 Kinder zwischen einigen Monaten und fünf Jahren. Diese Tagesmütter haben keine spezifische Ausbildung für ihre Aufgabe, daher ist die pädagogische und erzieherische Qualität der Betreuung zuweilen nicht optimal.
Um diese Kinder im prägenden Vorschulalter zukünftig besser zu fördern, finanziert die Limmat Stiftung das Ausbildungsprogramm «Saberes». Das Pilotprojekt begann 2009 in der Stadt Cali. Projektpartner ist die erfahrene Fundación Carvajal, die auf dem Gebiet der Kindererziehung Jahrzehntelange Erfahrungen ausweisen kann.
Die Ausbildung findet im neuen Gemeinschafts- und Ausbildungszentrum Comuna 18 statt. Jährlich werden rund 90 Madres Comunitarias aus den Armutsquartieren El Retiro und Ladera geschult. In zwei Räumen finden theoretische Kurse in Entwicklungspsychologie, Hygiene, Ernährung etc. statt. Vier weitere Räume stehen für überwachte Praktika zur Verfügung. Das heisst, die Tagesmütter betreuen einige Tage im Zentrum ihre Schützlinge und werden dabei beraten und angeleitet. Einige der Frauen nutzen auch die Möglichkeit, mit entsprechenden Kursen ihre eigene Schulbildung zu verbessern.
Ende 2010 hat Carvajal das Projekt evaluiert. Die Stichprobe umfasste 40 Madres und 500 Kinder. Das Projets Saberes bewirkte, dass die Kinder dank der besseren Betreuung gesünder, aufmerksamer und lernfähiger waren. Sie drückten sich differenzierter und flüssiger aus und zeigten positiveres Bindungs- und Erkundungsverhalten. Auch die Resultate der Hortnerinnen waren erfreulich. Sie wendeten nach der Ausbildung eine viel breitere Palette von pädagogisch-didaktischen Aktivitäten an. Häufiger als vorher lernten sie mit den Kindern Verse, lasen ihnen Geschichten vor oder liessen sie kreativ gestalten. Sie liessen öfter und intensiver die Eltern am Entwicklungsprozess teilnehmen. Die Frauen zeigten nach ihrer Ausbildung ein höheres Selbstbewusstsein und engagierten sich viel häufiger in der Gemeinde.
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Mehr Informationen Saberes Buenaventura
Mehr Informationen Saberes Dagua
Mehr Informationen Saberes Know-how Transfer Saberes
Mehr Informationen Saberes Diplomados 1
Mehr Informationen Saberes Diplomados 2
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| Land : |
Kolumbien | Ort : | Cali | Zustiftung : | SfEZ | Projektname : |
Zentrum zur Ausbildung und Lebensmittelproduktion für Kleinstunternehmer | Lokaler Partner : | Fundación Carvajal | Projektart : |
Berufsbildung Erwachsene |
Projekt Laufzeit : | März 2003 - Dezember 2006 |
Projektstatus : | beendet | | Jährlich Begünstigte : | 500 | Total Projekt : |
Euro 860'000 | Beitrag Limmat : |
Euro 130'000 | Beitrag Lokaler Partner : |
Euro 250'000 | Beitrag ODA : |
Euro 480'000 | |
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Um sich in den Slums von Cali durchs Leben zu bringen, fangen manche auf eigene Faust ein kleines Geschäft an, womit sie meistens eher schlecht als recht verdienen. Wegen mangelnder Sachkenntnisse, fehlender Hygiene und Ahnungslosigkeit punkto Geschäftsführung prosperieren viele dieser Unternehmungen kaum.
Die Fundación Carvajal verhilft diesen Menschen zu mehr Professionalität. Mit Job-orientierten Ausbildungen, v. a. im Bereich Kleinhandel, sowie mit der Beratung bei der Existenzgründung von Mikro-Unternehmen hat Carvajal langjährige Erfahrung. Die Stiftung hat ein Lehrmittel erarbeitet, das in ganz Südamerika von Institutionen, die auf diesem Sektor tätig sind, benutzt wird. 2003 hat die Limmat Stiftung in Zusammenarbeit mit der belgischen Association for Cultural, Technical and Educational Cooperation (Actec) den Bau, die Einrichtungen und den Betrieb eines neuen Schulungszentrums unterstützt.
Jugendliche und Erwachsene aus den Armenvierteln von Cali lernen hier auf einem hohen Qualitätsstandard, Lebensmittelprodukte in vier Bereichen zu verarbeiten oder herzustellen: Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fleischwaren, Backwaren. In Intensivkursen erwerben sie anschliessend das Know-how, wie ein kleines Unternehmen zu führen ist. Bei Bedarf vertiefen weitere Kurse das Unternehmerwissen.
Mit diesem Background können die Absolventen der Fundación Carvajal sich besser auf dem Arbeitsmarkt behaupten. Im Berichtsjahr absolvierten 1700 diese Ausbildung zu 80 Stunden und 99 jene zu 240 Stunden. Zum Teil findet diese Ausbildung im Nahrungsmittelsektor berufsbegleitend statt, verteilt auf eine längere Periode.
Mit der letzten Etappe des Projektes wurde 2006 ein Labor fertiggestellt. Hier können Kleinunternehmerinnen und Kleinunternehmer die Qualität ihrer Produkte analysieren lassen. Denn Produkte, die von diesem Labor für einwandfrei befunden und zertifiziert werden, finden leichter den Weg in die Regale von Zwischenhändlern. Kleinunternehmen, deren Milchprodukte, Fruchtsäfte, Gemüsekonserven, Wurst- und Fleischwaren mit dem Gütesiegel des Labors von Carvajal versehen sind, verbessern ihre Marktchancen langfristig und steigern ihre Umsätze.
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