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Land : Madagaskar
Ort :Fianarantsoa
Zustiftung :SfEZ
Projektname : Schulprogramm für benachteiligte Kinder (Ceres) und Jugendliche (Sesame)
Lokaler Partner :Association Promess
Projektart : bedürftige Kinder und Jugendliche
Projekt Laufzeit :September 2019 - Dezember 2021
Projektstatus :beendet
Total Projekt : CHF 2'145'000
Beitrag Limmat : CHF 440'000
Beitrag Andere : CHF 1'705'000


In Madagaskar folgt eine Krise auf die andere. Tropische Zyklone, Überschwemmungen oder Dürren zerstören immer wieder die Ernten auf der Insel im Indischen Ozean. Schlechte hygienische Bedingungen begünstigen Krankheiten wie Lungen- und Beulenpest, Malaria, Typhus, Polio und Masern. In den letzten zwei Jahrzehnten sind 2‘300‘000 Hektar Waldfläche abgeholzt worden. Pflanzen- und Tierarten verlieren dadurch ihren Lebensraum. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung sind unter 20 Jahre alt. Drei Viertel der Madagassen leben unterhalb der Armutsgrenze. Jeder Dritte ist unterernährt. Ein Drittel der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Regierung investiert kaum in Schulen und Bildung.
 
Auf dem Land gehen viele Kinder gar nicht zur Schule oder brechen sie bald wieder ab. Die Gründe sind vielfältig: Der Schulweg ist zu beschwerlich, die Mädchen müssen den Eltern auf den Feldern helfen, Krankheiten und Unterernährung verhindern das Lernen.
 
Kleine Oasen in diesem verbreiteten Elend sind die Schulen des 2006 lancierten Programms Ceres (französisch: Centre de renforcement éducatif et scolaire). Jedes Jahr besuchen 850 Kinder aus armen Familien die 11 Sekundarschulen und 3 Gymnasien. Sie verteilen sich auf fünf Buschdörfer der Region Haute-Matsiatra im Zentrum Madagaskars. Nach der Grundstufe haben die Kinder die Möglichkeit,in einem der drei Gymnasien in Fianarantsoa, der Hauptstadt der Region, die Schule fortzusetzen. Das Programm Ceres finanziert darüber hinaus 2000 Mittagessen für Schüler an Sekundarschulen.
 
360 dieser Kinder steht es offen, im Internat neben ihrer Schule zu wohnen. Hier erledigen sie ihre Hausaufgaben und Pädagogen fördern ihre persönliche Entwicklung nach menschlichen Werten. Bei entsprechenden Leistungen treten etwa hundert Schüler in die Oberstufe ein, wo sie auf einem Campus in zwei Internaten untergebracht sind und akademisch und pädagogisch begleitet werden. 98 Prozent der Schüler im Ceres-Programm bestehen die Abschlussprüfung. Über 94 Prozent, die ins Gymnasium (Lycée) wechseln, bestehen anschliessend das Baccalauréat (im Vergleich zu 47 Prozent auf nationaler Ebene). Da schon im zweiten Jahr des Gymnasiums ein Unterstützungsprogramm für die berufliche Eingliederung beginnt, wird sichergestellt, dass die jungen Menschen im Ceres-Programm bei Schulabschluss qualifizierte Arbeitsplätze finden können.
 
Marie Louise, Erfahrungsbericht Schülerin im Programm Ceres
 
Madagaskar hat eine der niedrigsten Hochschulzugangsraten der Welt: Weniger als 5 Prozent der jungen Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren befinden sich in einer höheren Ausbildung, und die Hälfte der Hochschulabsolventen gehört zu den reichsten 20 Prozent der Bevölkerung. Damit auch Kinder aus armen Familien eine universitäre Bildung durchlaufen können, wurde eine Vorbereitung auf die Uni konzipiert. Zum Programm Sesame haben auch Absolventen von Gymnasien aus allen Provinzen Madagaskars Zugang. Strenge Aufnahmebedingungen lassen nur hochmotivierte Teilnehmer zu. 80 Jugendliche verbessern ihre schulischen Leistungen und arbeiten an ihrer persönlichen Entwicklung. Sie leben auf einem Campus in der Hauptstadt Antananarivo und werden von einem Dutzend Pädagogen und Lehrern betreut.
 
Schulgebühren fallen für die Familien der Jugendlichen keine an, bzw. sie zahlen einen symbolischen Fixbetrag von 30‘000 Ariary (ca. 7.40 Euro), der Rest wird aus privaten europäischen Mitteln finanziert. Nach dem Eintritt in die Hochschule werden die Studenten weiter begleitet und beraten, und sie können in Studentenheimen wohnen. Die Studiengebühren übernimmt das Program Sesame.
 
Toavina und Fabienne, zwei erfolgreiche Absolventen des Programms Sesame im Berufsleben

Hélène Andrea, eine erfolgreiche Absolventin des Programm Sesame und ihr Start ins Berufsleben