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Land : Kolumbien
Ort :Cali
Zustiftung :Strassenkinder
Projektname : Offener Unterricht für Primarschüler
Lokaler Partner :Young Men Christian Association - YMCA / Asociación Cristiana de Jóvenes (ACJ)
Projektart : bedürftige Kinder
Projekt Laufzeit :Juli 2008 - Juli 2009
Projektstatus :beendet
Jährlich Begünstigte :100
Total Projekt : CHF 93'300
Beitrag Limmat : CHF 45'110
Beitrag Lokaler Partner : CHF 48'190


Damit sich diese Kinder nicht auf der Strasse herumtreiben oder von der Gesellschaft ausgeschlossen werden, brauchen sie eine Schule, die gezielt auf ihre Probleme eingehen kann. Das Projekt «Lernzirkel», das die Limmat Stiftung mit dem Lokalpartner Asociación Cristiana de Jóvenes (YMCA) in die Wege geleitet hat, trägt ihren Problemen Rechnung. In mehreren Armutsvierteln von Cali wurden 2008/2009 sechs solche Lernzirkel eröffnet und Lehrpersonen für diese Sonderaufgabe ausgebildet. Spezielles Unterrichtsmaterial ermöglicht ein individuelles Lernen.

In der Pilotphase wurden 135 Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichem Lernniveau zusammengenommen und auf eine Reintegration in die Normschule vorbereitet. Einfach war die Aufgabe nicht. Es gab in den Slums, wo diese Lernzirkel stattfanden, Sicherheitsprobleme für Lehrer und Schüler. Die Kinder hatten viele persönliche Schwierigkeiten. Über die Hälfte der Schüler waren fehl- oder unterernährt und wiesen Anzeichen von Verwahrlosung auf. Einige waren labil und aggressiv, viele hatten Mühe, sich sprachlich auszudrücken. Disziplin, Konzentration und Integration in eine Gruppe fiel ihnen anfänglich schwer. Die Lehrerinnen arbeiteten nicht nur mit den Kindern, sie schlossen – wo immer das möglich war – auch deren Eltern ein, sodass langsam ein förderliches Vertrauensverhältnis entstand.

Die Auswertung dieser Pilotphase war so überzeugend, dass das kolumbianische Erziehungsministerium das Modell landesweit übernehmen und finanzieren will. Sie beauftragte damit Institutionen, die auch in anderen Städten Kolumbiens tätig sind.

Land : Kolumbien
Ort :Cali
Zustiftung :Strassenkinder
Projektname : Schule für arbeitende Jugendliche
Lokaler Partner :Young Men Christian Association - YMCA
Projektart : bedürftige Kinder
Projekt Laufzeit :Februar 2006 - Dezember 2006
Projektstatus :beendet
Jährlich Begünstigte :100
Total Projekt : Euro 90'000
Beitrag Limmat : Euro 45'000
Beitrag Lokaler Partner : Euro 45'000


Kinder und Jugendliche, die auf der Strasse leben, sind aggressiv und gewalttätig und anerkennen nur ihre eigenen Gesetze. Sie arbeiten auf der Strasse, weil ihre Eltern zu wenig zum Leben haben. Und obwohl sie zu Hause Gewalt und Missbrauch erleben, halten einige dieser «jóvenes trabajadores» Kontakt zur Familie. Diese verwahrlosten Kinder einen ganzen Tag in eine Schulbank zu setzen, scheitert meist, selbst bei ehrbarsten Absichten. Um sie in die Normalität zurückzuholen, muss man sie als arbeitende Kinder anerkennen, ihren sozialen und individuellen Erfahrungen ihres bisherigen Lebens Rechnung tragen.

Eine angemessene Betreuung dieser arbeitenden Kinder sind offene Schulen für arbeitende Jugendliche auf der Strasse, wo sie mehr oder weniger freiwillig vor oder nach der Arbeit hingehen, wo sie eine Unterstützung bekommen, die langfristig identitätsbildend wirkt, damit sie später aus eignem Entschluss von der Strasse weggehen und eine reguläre Schule oder Berufsausbildung absolvieren. Die Lehrkräfte begleiten die Jugendlichen als Tutoren. In einer ersten Phase müssen sie das Vertrauen der seelisch und körperlich verwahrlosten Kinder gewinnen und sie stabilisieren. Allmählich wandelt sich ihre Aggressivität in konstruktiven Lebenswillen. Sie üben sich in Selbstdisziplin, Mitverantwortung und bauen langsam ein positives Selbstbewusstsein auf.

Bevor ein Schulstoff vermittelt werden kann, müssen diese Kinder Elementares wie entspanntes Atmen, realistische Wahrnehmung von Raum und Zeit, Fein- und Grobmotorik und den behutsamen Umgang mit Einrichtungen und Sachen lernen. In einer zweiten Phase erweitern sie ihren Wortschatz und lernen Rücksichtnahme, kooperatives Verhalten und zielgerichtetes Handeln. Erst in der dritten Phase liegt der Schwerpunkt auf dem eigentlichen schulischen Lernen. 2006 konnten die ersten neun Jugendlichen, die vom YMCA betreut wurden, das Primarschul-Diplom in einer öffentlichen Schule erreichen. Dies zeigt, dass die gewählte Methodik zur erfolgreichen Lösung der Problematik beitragen kann.

Land : Kolumbien
Ort :Cali
Zustiftung :Strassenkinder
Projektname : Unterricht für arbeitende Kinder
Lokaler Partner :Young Men Christian Association - YMCA
Projektart : bedürftige Kinder
Projekt Laufzeit :November 2003 - Dezember 2004
Projektstatus :beendet
Jährlich Begünstigte :100
Total Projekt : USD 230'000
Beitrag Limmat : USD 90'000
Beitrag Lokaler Partner : USD 140'000


Asociasión Cristiana de Joenes (Young Men Christian Association - YMCA) und Club Activo 20-30, Cali sind seit vielen Jahren für die arbeitenden Kinder tätig. Neben einem breiten Angebot an Freizeitgestaltung liegt der Schwerpunkt auf der Betreuung und Förderung der Kinder und Jugendlichen im Schulunterricht zu flexiblen Zeiten. Häufig müssen diese Kinder für ihr eigenes Überleben oder als Beitrag zum Familieneinkommen Geld verdienen und verbringen den ganzen Tag auf der Strasse. Als Lastenträger, Schuhputzer oder fliegende Händler versuchen sie überall kleine Einkünfte zu erziehlen. Ein geregelter Schulbesuch oder eine sinnvolle Freizeitgestaltung sind unter diesen Umständen nicht möglich. Als vorzeitige Schulabgänger haben sie auch in Zukunft keine Chance, einen Ausweg aus der Armut zu finden.

Mit dem Projekt wurde 2004 an zentraler Lage ein Haus gekauft und Schulräume eingerichtet, wo 300 Kinder und Jugendliche mit zwei oder drei Schulzyklen pro Tag Zugang zu einem Bildungssystem finden, das ihre schwierige Lebenssituation berücksichtigt. Das pädagogische Modell basiert auf der Erfahrung des Modells "Escuela Nueva", ein offenes Schulsystem, das seit 20 Jahren erfolgreich in ländlichen Gebieten angewendet wird. Die Lehrkräfte unterrichten nicht nach einem geregelten Stundenplan sondern agieren vielmehr als Tutoren, wonach die Kinder mit geeigneten Lehrbüchern ihrem eigenen Rhythmus folgen. Das Projekt berücksichtigt ebenfalls die intensive Vermittlung von job-orientierten Techniken, um eine rasche Integration der älteren Jugendlichen in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Das SENA (Institut für Berufsbildung von Kolumbien) betreut einen massgeblichen Teil des Lehrprogramms.