In Griechenland werden nur schwer behinderte Menschen durch Fachpersonal in Heimen betreut. Die Finanzierung solcher Institutionen muss meist auf privater Basis geleistet werden. Die Betreuung von leicht Behinderten hingegen wird in der Regel den Angehörigen überlassen. Behinderte Kinder sind so zwar besser integriert, aber sowohl die Betroffenen wie auch ihre Familien sind zuweilen überfordert. Vor allem während der Pubertät häufen sich die Probleme. Das Abnabelungsbedürfnis und der Anpassungswillen an die Normen der Peergrups birgt die Gefahr, dass die Behinderten von ihrer Umgebung in vielen Belangen missbraucht werden können. Die reale Sorge der Angehörigen und ihre Tendenz, den Handlungsspielraum der Heranwachsenden übermässig einzuschränken, sie in infantilisierende Rollenmuster festzuhalten, führt dazu, dass den Jugendlichen kein Raum für eigene Lebensentwürfe bleibt. Das führt zu Spannungen zwischen Eltern und Kind.
Eine kreative wie auch professionell überzeugende Lösung dieser komplexen Problematik hat das Family and Child Care Centre (KMOP) gefunden. In einem neuen Freizeit-Club finden leicht behinderte Jugendliche einen Freiraum für Begegnungen mit Gleichaltrigen, es werden ihnen Erfahrungen ermöglicht, die sie unter der Aufsicht der Familie kaum machen könnten. Gleichzeitig bietet ihnen der Club einen geschützten Raum, wo sie von Fachpersonen wie Sozialarbeitern, Ergotherapeuten und Psychologen ihren Fähigkeiten gemäss Unterstützung bekommen, z. B. Aufgabenhilfe, Weiterbildung und Fachkurse, die den Jugendlichen den Start ins Erwachsenenleben erleichtern.
Der Club ist bewusst offen strukturiert. Animation gibt’s in Form von Partizipation. Die Jugendlichen können mitbestimmen, werden involviert in Aufbau und den Betrieb des Clubs, in dem sie zum Beispiel selbst die Wände streichen und bemalen oder - soweit möglich - selbst die Cafeteria betreiben. Die Limmat Stiftung finanziert die Renovation eines für dieses Projekt geeigneten Hauses in Piräus. Lokalpartner ist das Family and Child Care Centre (KMOP). Das griechische Sozialunternehmen initiiert und unterhält seit 30 Jahren Integrationsprojekte und Behindertenheime. Es arbeitet mit dem zuständigen Ministerium zusammen, so dass die Zukunft der Projekte garantiert ist. Die Limmat Stiftung hat in den letzen Jahren wiederholt Projekte von KMOP finanziert.
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