Die Arbeitslosigkeit ist in Kamerun überdurchschnittlich hoch. Und trotz der Schulpflicht ist etwa jeder vierte Kameruner Analphabet. Junge Männer, die das Geld zusammenbekommen, gehen weg. Auf gefährlichen Wegen versuchen sie nach Europa oder Nordamerika einzuwandern, wo sie aber selten willkommen sind. Viele sind dazu aber auch nicht in der Lage.
An diese Arbeitslosen und ungenügend Ausgebildeten wendet sich das Centre de formation Biwani. In einem neuen Gebäude, das mit Unterstützung der Limmat Stiftung erstellt wird, entsteht ein Zentrum mit Werkstätten, Schulzimmern, Bibliothek und einem kleinen Internat. Jugendliche können die verpasste Schulbildung nachholen und handwerklich geschult werden.
Das Biwani hat Platz für 200 bis 300 Jugendliche pro Jahr. Neben der Vermittlung von Fachkenntnissen legen die Initianten des Biwani sehr viel Gewicht auf die moralische Erziehung. Denn um die Armut nachhaltig zu bekämpfen, braucht es auch ethische Grundsätze, Arbeitswille, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.
Ziel des Biwani ist es, dass die Menschen in Kamerun aus eigener Kraft eine bessere Zukunft erschaffen und die grassierende Lethargie, Korruption und soziale Verantwortungslosigkeit überwinden. Um in absehbarer Zeit eine solche Veränderung zu erreichen, müssen auch die Erwachsenen geschult werden. Sie sollen der Jugend als gute Beispiele dienen in ihrer Funktion als Lehrer, Eltern und Erwerbstätige. 400 bis 500 Erwachsene sollen am Biwani jährlich die fachlichen Fortbildungskurse besuchen und an den Programmen zur ethisch-moralische Entwicklung teilnehmen.
Geplant ist auch die Schulung und Beratung für jene, die ein eigenes kleines Unternehmen gründen wollen oder schon selbstständig ein Geschäft betreiben. Getragen wird das Biwani vom Centre pour la promotion sociale (CEPS). Es hat in Kamerun schon fünf Bildungsstätten ins Leben gerufen. Diese Programme für Alphabetisierung, Gesundheitsförderung und Berufsbildung laufen seit Jahren und sind gut etabliert.
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