Die Côte d’Ivoire gehört zu den grossen Kaffee- und Kakaoexporteuren der Welt. Die Ausfuhr von Baumwolle, Kautschuk und Palmöl ist ebenfalls beträchtlich. Es gibt Erdöl- und Erdgasvorkommen vor der Küste. Auch die Industrie hat sich entwickelt, vor allem dank dem Ausbau der Energieerzeugung.
Dieser relative Reichtum weckte Begehrlichkeiten: Die Côte d’Ivoire war in den letzten Jahren geprägt vom Verteilungskampf zwischen jenen, die dank ihrer politischen Macht Zugang zu den Reichtümern hatten, und jenen, die diese ebenfalls für sich beanspruchten.
Das Berichtsjahr 2007 stand oberflächlich gesehen zwar im Zeichen der Versöhnung der Bürgerkriegsparteien. Aber die faktische Teilung des Landes besteht weiter. Den Norden kontrollieren die Rebellen, deren Führer «praktisch über Nacht reich geworden sind» (NZZ 31.1.2008). Der Süden ist in der Hand eines Präsidenten, der sich auch nach Ablauf seiner regulären Amtszeit an der Macht hält. Die Bischöfe des Landes kritisieren in einer Philippika diese Zustände.
Aber es gibt kleine Inseln, wo, unberührt vom Machtpoker der Führungselite, versucht wird, moralische Werte hochzuhalten und die Not der sozial bedürftigen Menschen zu lindern
An der Berufsschule Yarani in Abobo finden allein erziehende Frauen und junge Mädchen, welche die Schule abgebrochen haben, eine tatkräftige Unterstützung. Yarani bietet ihnen in erster Linie eine joborientierte Ausbildung, welche die Frauen z. B. auf einen Beruf in einem Restaurant, in der Hotellerie, in Spitälern und Heimen vorbereitet. Auf dem Programm steht ein Lehrgang für angehende Kleinstunternehmerinnen. Mit Workshops über Kindererziehung und Familienprobleme wird die sittlich-ethische Entwicklung der Frauen unterstützt. Alle diese Kurse waren völlig ausgebucht.
Darum kaufte die Stiftung im Abidjaner Stadtteil Cocody – Deux Plateaux ein weiteres Gebäude, worin sie die Berufsschule Eventail aufbaute. Schulzimmer, Schulküche, Lingerie und ein kleines Internat mussten eingebaut werden. Die Limmat Stiftung finanziert die dazu nötigen Einrichtungen.
2007 konnte der Umbau abgeschlossen und der Lehrkörper vergrössert werden. Jährlich absolvieren 250 Mädchen diese Ausbildung. 80 Prozent davon haben nach ihrem Abschluss eine Stelle gefunden und zeigten sich über das verbesserte Einkommen sehr zufrieden.
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