Das Annahouse Social Center am Stadtrand von Seoul betreibt seit Anfang der neunziger Jahre für obdachlose Erwachsene eine Armenküche. Rund 450 Menschen bekommen hier an fünf Tagen in der Woche ein warmes Mittagessen. Zum Annahouse Social Center gehört auch ein Kinderheim. Es besteht aus einer Tagesstätte, wo Strassenkinder während 6 Monaten betreut werden. Die Kinder, die hier Aufnahme finden, haben teilweise keine Eltern, sie kommen aus disfunktionalen Familien oder haben eine Reihe von psychologischen Problemen.
Die Heimleitung versucht in Zusammenarbeit mit Eltern, Behörden und Ordnungskräften, die Probleme so weit zu lösen, dass die Kinder zu ihren Familien – falls vorhanden – zurückkehren. Ist das nicht möglich, können sie im Internat wohnen, wo sie professionell betreut und gefördert werden und wieder in die Schule gehen. Jugendliche, die lieber eine Arbeit aufnehmen, als eine Schule zu besuchen, bleiben im Heim wohnen und können während dieser Integration in die Arbeitswelt weiter auf die Unterstützung des Teams des Annahouse zählen.
Eine weitere Aktivität des Zentrums ist die Behandlung von Legasthenie. Wie in anderen Völkern leiden auch in Korea etwa vier bis fünf Prozent der Schüler unter dieser Lese- und Rechtschreibschwäche. Aber in Korea ist diese Tatsache noch wenig bekannt. Legasthenie wird hier nicht als neuropsychologisches Problem wahrgenommen. Acht festangestellte Fachkräfte und viele Freiwillige unterstützen Schülerinnen und Schüler mit Trainingsprogrammen und Fördermassnahmen.
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