Unterernährung, Kriminalität, Kindsmissbrauch, Schulabbruch, Arbeitslosigkeit sind häufige Probleme von Heranwachsenden in Kolumbien. Sie können nur nachhaltig gelöst werden, wenn Kinder schon in den ersten Lebensphasen gut betreut werden. Leider ist das in Kolumbien vielen Eltern nicht möglich, da ihnen die Mittel, die Zeit und das Wissen fehlen. Viele ganz kleine Kinder werden gar nicht oder nur ungenügend von älteren Geschwistern, Nachbarn, Verwandten gehütet. So auch in Yumbo, einer kleineren Industriestadt, wo sich viele Binnenflüchtlinge und Vertriebene niedergelassen haben.
Der Kindergarten El Caracolí wurde in einem Armutsquartier gebaut, wo gemäss einer Erhebung 600 Kleinkinder (jünger als 5 Jahre) ohne ausreichende Betreuung aufwachsen.
Zur Verbesserung dieser Situation will die Firma Smurfit Kappa Cartón de Colombia beitragen. Sie gründete in Yumbo die Stiftung Cendit El Caracolí, die bezweckt, Kinder zu unterstützen, die eine grundlegende Versorgung und Früherziehung brauchen. Konkret gab sie den Anstoss zum Hort El Caracolí, der in einer ersten Phase 170 Kleinkinder aus armen und bildungsfernen Familien aufnahm und für ihre grundlegende Versorgung wie Essen, medizinische Betreuung, Spiel und Beschäftigung sorgte. Für die zweite Phase suchten die Verantwortlichen die Unterstützung der Limmat Stiftung, damit das Sozialprojekt optimal weitergeführt werden kann
2012 kofinanziert die Limmat Stiftung Plätze für weitere 200 Kinder und den Aufbau einer umfassenden pädagogischen Betreuung. Um die Chancen der Kinder nachhaltig zu verbessern, werden nun auch ihre motorischen, kognitiven, sprachlichen und sozialen Fähigkeiten bestmöglich gefördert, sodass sie für ihre Schulzeit gerüstet sind. Für die Schulung der Betreuerinnen, die Ausarbeitung eines geeigneten Lehrplans und die Supervision konnte die Organisation Crios gewonnen werden, die seit 25 Jahren auf hohem Niveau Kindergärten und Kindertagesstätten führt. Weitere Synergien können erzielt werden, indem bei El Caracolí sogenannte Madres Comunitarias Aus- und Weiterbildungspraktika absolvieren. Madres Comunitarias sind private Tagesmütter, die gegen ein bescheidenes Entgelt bei sich zu Hause Kinder hüten.
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