La Paz liegt auf dem bevölkerungsreichen Hochland im Westen Boliviens. Nach dem Niedergang des Bergbaus verarmte die nicht sehr fruchtbare Region immer mehr. Die Landbevölkerung, meist indigener Abstammung, wanderte in die Städte der Umgebung ab. Aber auch in den Zentren gibt es für diese Menschen kein Auskommen. Sie finden keine Arbeit, da sie wenig Bildung und kaum berufliche Qualifikationen mitbringen. Frauen sind von den Folgen der Binnenmigration besonders betroffen.
Das Centro de formación integral para la mujer (Cefim) macht diesen Frauen ein praxisnahes Bildungsangebot. Praxisnah heisst auch, dass sie lernen, sich gegen Diskriminierung und Gewalt zu behaupten, und Sozialkompetenzen, Selbstbewusstsein und unternehmerisches Denken entwickeln. Sie erfahren, welche Bürgerrechte sie haben und wie sie sie durchsetzen können. Die meisten Studentinnen des Cefim lassen sich zu Köchinnen oder Assistentinnen in Kinderkranken- und Altenpflege ausbilden. Neu im Angebot führt das Centro auch Ausbildungen in Seviceberufen für Heime, Hotels und Gastronomie (Hospitality Management). In hauswirtschaftlichen Betrieben der Umgebung absolvieren die Schülerinnen ihre Praktika, und viele finden danach über die Stellenvermittlung des Cefim eine Anstellung.
2006 haben 219 Frauen die Berufsausbildung absolviert. Über 90 Prozent von ihnen fanden anschliessend eine Stelle und konnten dadurch das Familienbudget aufbessern.
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