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Land : Kolumbien
Ort :Fredonia
Zustiftung :SfEZ
Projektname : Zentrum für innovative Landwirtschaft
Lokaler Partner :Cooperación Urrea Arbeláez
Projektart : Berufsbildung für Jugendliche
Projekt Laufzeit :September 2020 - September 2022
Projektstatus :beendet
Jährlich Begünstigte :80
Total Projekt : CHF 260'000
Beitrag Limmat : CHF 40'000
Beitrag Lokaler Partner : CHF 60'000
Beitrag Andere : CHF 160'000


Abseits der Städte mangelt es in Kolumbien vielfach an der technischen und sozialen Infrastruktur wie Bildungsinstitutionen, Strassen, öffentlicher Verkehr oder Energieversorgung. Jugendliche, die hier aufwachsen, finden weder Bildungsmöglichkeiten noch legale Jobs. Ihre Eltern sind Tagelöhner oder bewirtschaften einige Parzellen zum Eigenbedarf. Viele Heranwachsende wandern in die Städte ab, oder sie halten sich in diesen Drogenanbaugebieten mit kriminellen Aktivitäten über Wasser.

Die Landwirtschaftsschule La Sandalia ist eine der wenigen Bildungsinstitutionen dieser Gegend, in der Heranwachsende die Chance bekommen, dank einer ein- bis zweijährigen Ausbildung ein ehrliches Auskommen vor Ort zu erwirtschaften. Das Centro de Innovación Rural (Cir) La Sandalia besitzt über 550 Hektar Land in Fredonia, südwestlich von Medellín. Dazu gehören 7000 Guavenbäume, 600 Zitrusbäume (Orangen, Mandarinen und Zitronen), 400 Legehennen, Gärten mit 16 Gemüsearten, 2000 Bio-Kaffeebäumen, eine Fischzucht mit 700 Jungfischen, Kaninchenzucht, Wurmzucht zwecks Kompostierung und Schafzucht mit 72 männlichen und 90 weiblichen Schafen.

Die Cooperación Urrea Arbeláez wurde beauftragt, La Sandalia neu auszurichten und zu professionalisieren. 2020 startete das Centro de Innovación Rural (Cir) im Dualtraining System mit drei Ausbildungsgängen in

  • ökologisch-landwirtschaftlicher Produktion
  • Pferdezucht
  • Kurzschulungen in landwirtschaftlicher Produktion und Betriebsführung

Die Abschlüsse der Landwirtschaftsschule sind von der zuständigen staatlichen Stelle (Servicio Nacional de Aprendizaje – Sena) anerkannt. Alle Ausbildungsrichtungen werden ergänzt durch persönliche Beratung und bei Bedarf und entsprechenden Grundlagen durch eine Vermittlung von Mikrokrediten.

Eigentlich könnte das Zentrum jährlich bis 120 Schüler aufnehmen. Wegen der Pandemie und des Verbots von Präsenzunterricht haben im Frühjahr 2020 aber nur 25 Mädchen und Jungen ihre Ausbildung im Fernunterricht angefangen. Die Themen des virtuell durchgeführten Unterrichts fokussierten sich auf innovative Landwirtschaftsprodukte wie proteinhaltiges Mehl aus Regenwürmern zur Tierfütterung, Verarbeitung von Früchten und Gemüse zur Herstellung von Basisprodukten für Suppen oder Fruchtsäften, ökologische Babywindeln aus organischen Stoffen, Pickel-Cremes aus Calendula etc.

Im November 2020 durfte die Schule unter Einhaltung eines Sicherheitskonzepts wieder in den Präsenzunterricht wechseln. Um den Impact des Projektes zu messen, wurden im Dezember die Basisdaten zur Studie bei den Jugendlichen erhoben. Diese Daten werden dann verglichen mit Daten, die nach dem Abschluss erhoben werden.

 

Land : Kolumbien
Ort :div. Regionen Kolombiens
Zustiftung :SfEz
Projektname : Dime – ganzheitliche Entwicklung für Unternehmerinnen
Lokaler Partner :Corporación Urrea Arbeláez
Projektart : Berufsbildung Frauen
Projekt Laufzeit :Oktober 2016 - Dezember 2019
Projektstatus :beendet
Jährlich Begünstigte :280
Total Projekt : CHF 212'000
Beitrag Limmat : CHF 140'000
Beitrag Lokaler Partner : CHF 72'000


Mit der Stiftung Urrea Arbeláez unterstützt die global agierende kolumbianische Firma Leonisa seit Jahren Sozialprojekte für ihre Mitarbeiter und die freiberuflichen Verkäuferinnen ihrer Produkte. Soziales Engagement prägt auch den täglichen Geschäftsgang des Familienunternehmens. Für den Verkauf in Südamerika betraut Leonisa geeignete Frauen aus einfachen Verhältnissen, die in ihrer Umgebung auf Honorarbasis Dessous verkaufen. Diese freien Mitarbeiterinnen bieten auch Produkte von anderen Firmen an und erzielen dadurch ein verhältnismässig gutes Einkommen für ihre Familien.

Um das menschliche und berufliche Potenzial dieser Kleinstunternehmerinnen weiterzuentwickeln, wurde das Ausbildungsprogramm Desarrollo Integral de Mujeres Emprendedoras (Dime) auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten. Es umfasst eine ganzheitliche Förderung der persönlichen und professionellen Kompetenzen im Alltag der Frauen und zeitigt schnell eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Teilnehmerinnen bzw. ihrer Familien.

Am Projektdesign war die Limmat Stiftung massgebend beteiligt. Sie kooperiert auch bei der Finanzierung. 

Um Dime auf die potenziellen Begünstigten masszuschneidern, wurde schon in der Konzeptphase eine statistische Analyse durchgeführt. Die Basisbefragung der Verkäuferinnen ergab ein überschaubares Bild der Profile und Bedürfnisse der potenziellen Kursteilnehmerinnen. Dime konnte dadurch optimal auf die Studentinnen abgestimmt werden, was sich positiv auf das Verhältnis Kosten – Erfolg auswirkte. Eine weitere Evaluation wird den Impact der Ausbildung messen.

Im Pilotprojekt 2016 wurden aus dieser sozialen Gruppe 150 Frauen geschult. 2017 hat Dime in sieben Städten Kolumbiens weitere 300 Frauen zu professionellen Kleinunternehmerinnen ausgebildet. Professoren der Universität Jorge Tadeo Lozano erteilten den Unterricht an den verschiedenen Standorten der Universität. Die graduierten Frauen erhielten auch ein Abschluss-Diplom nach Universitätsvorbild.

Das Ausbildungsprogramm umfasst Informatik, Buchhaltung, Marketing, Organisation, Kommunikation usw. Die 104 Präsenzstunden werden ergänzt durch E-Learning und ein Coaching on the Job. Nach der Ausbildung verstanden die Absolventinnen die Aspekte ihres Geschäfts (Lagerbestand, Einkauf, Verkauf, Kalkulation etc.) besser und optimierten dadurch ihren Gewinn.

Auch die Lebensbedingungen der Teilnehmerinnen bzw. ihrer Familien haben sich dank des Projekts innert Jahresfrist signifikant verbessert. Ihr Netto-Einkommen stieg durchschnittlich um 23,7 Prozent und das Nettovermögen um 9,4 Prozent. Die Absicherung für den Krankheitsfall und ihre Gesundheitsvorsorge für sich und ihre Familie konnten sie um 9,1 Prozent verbessern.

Die diplomierten Unternehmerinnen können nun einen Kredit beantragen. Besonders in dieser Phase ist Coaching und individuelle Beratung wichtig, damit sie das Gelernte und den Kredit in ihrem täglichen Leben optimal einsetzen und ihren Lebensweg positiv gestalten können.