Projekte
  
        
Oder Suche nach Stichwort:   
Land : Kolumbien
Ort :Medellín
Zustiftung :Strassenkinder
Projektname : Wiedereingliederung ehemaliger Kindersoldaten
Lokaler Partner :Don Bosco Jugendhilfe weltweit
Projektart : Strassenkinder in Ausbildung
Projekt Laufzeit :Januar 2018 - Juli 2020
Projektstatus :beendet
Jährlich Begünstigte :100
Total Projekt : CHF 1'370'000
Beitrag Limmat : CHF 150'000
Beitrag Lokaler Partner : CHF 220'000
Beitrag Andere : CHF 1'000'000


In Kolumbien kämpften und töteten auch Kinder und Jugendliche im Auftrag von Guerillaorganisationen, Paramilitärs und kriminellen Banden. Viele wurden schon in jungen Jahren aus ihren Familien entführt. In den kriminellen Verbänden wurden sie ausgebeutet und misshandelt. Dank dem (mittlerweile brüchigen) Friedensvertrag von 2016 konnten diese Kinder und Jugendlichen befreit werden bzw. sie konnten fliehen. Gestresst von traumatisierenden Erfahrungen, fällt ihnen jedoch die Integration ins Zivilleben schwer. Weder haben sie ausreichend lang die Schule besucht noch einen Beruf gelernt, mit dem sie ihren Lebensunterhalt legal verdienen könnten. 
 
Die katholische Organisation Ciudad Don Bosco in Medellín bietet diesen Jugendlichen die Chance, im geschützten Rahmen ein neues Leben aufzubauen. Die zwischen 14- und 18-jährigen Ex-Soldaten holen die verpasste Schulbildung nach und machen anschliessend eine joborientierte Ausbildung in Bereichen wie Möbelschreinerei, Metallbau, Automechanik, Elektrik, Schneiderei, Coiffure, Vermarktung, Logistik und administrative Assistenz. 
 
2019 musste das Programm leicht angepasst werden: Viele der neu eingetretenen Jugendlichen haben eine sehr geringe oder gar keine Schulbildung, und einige mussten erst vom Missbrauch psychoaktiver Substanzen entwöhnt werden. Um diese Heranwachsenden zu motivieren, die Schulbank zu drücken, durften sie parallel zum Grundstufenunterricht schon bei den berufsbildenden Kursen mitmachen, damit sie die Notwendigkeit von Bildung erkannten. 
 
Viele dieser Jugendlichen haben den Kontakt zu ihren Familien verloren. Wenn nach Jahren der Entfremdung die Familien wieder gefunden werden können, begleitet ein Team von Ciudad Don Bosco die Zusammenführung. Um das interne Zusammenleben zu harmonisieren und die Jugendlichen zu unterstützen, werden sie therapeutisch und spirituell betreut. Auch künstlerische Aktivitäten fördern ihre soziale und psychische Gesundheit.
 
Die Limmat Stiftung unterstützt während dreier Jahre das Integrationsprojekt, das jährlich 100 Mädchen und Jungen auf dem Weg hilft, ihre belastende Vergangenheit aufzuarbeiten, sich zu qualifizieren und dann sich  nach und nach ein besseres Leben aufzubauen.
 
Land : Ecuador
Ort :Guayaquil, Esmeraldas, San Lorenzo
Zustiftung :Strassenkinder
Projektname : Fussballschule Golaso
Lokaler Partner :Don Bosco Ecuador
Projektart : bedürftige Kinder
Projekt Laufzeit :Januar 2017 - Dezember 2018
Projektstatus :beendet
Jährlich Begünstigte :150
Total Projekt : CHF 80'000
Beitrag Limmat : CHF 20'000
Beitrag Lokaler Partner : CHF 60'000


In Ecuador leben viele Kinder und Jugendliche ganz oder teilweise auf der Strasse. Wenn sie noch Eltern haben, leben diese selbst im Elend und sind damit beansprucht, eine minimale Existenz zu verdienen. Oft haben die Eltern zudem Alkohol- und Drogenprobleme. Sie vernachlässigen ihre Kinder, einige misshandeln sie.

Schon in jungen Jahren müssen diese Kinder selbst Geld verdienen, indem sie Passanten Schuhe putzen, in Bussen für Geld singen, als «Carameleros» Süssigkeiten verkaufen oder schlicht betteln. Mit solchen Tätigkeiten sichern sie ihr Überleben. Schnell lernen sie jedoch, dass es einfacher ist, Geld zu stehlen, als dafür zu arbeiten. Der Schritt zur Delinquenz, zur Drogen- und Bandenkriminalität ist absehbar. Die meisten verfangen sich im Teufelskreis von Unterernährung, Billigdrogen, Verletzungen im Strassenverkehr, Kämpfen zwischen Jugendbanden, Verschleppung durch Menschenhändler, Verwahrlosung und Freiheitsentzug.

Das Hilfswerk Don Bosco hat in den letzten Jahrzehnten an mehreren Orten Lateinamerikas Internate für Strassenkinder aufgebaut. Allein in Ecuador leben derzeit 4700 Kinder in solchen Heimen. Mehrere dieser Zentren betreiben auch eine Fussballschule mit dem Namen Golaso (Supertor). Zur Verfügung stehen verhältnismässig gute Sportplätze, Sportbekleidung und eine Zwischenverpflegung. Die Erfahrung zeigt: Fussball ist mehr ist als nur ein Spiel. Die Faszination Fussball zieht Kinder in ihren Bann und lehrt sie, was sie sonst nie akzeptieren würden: Fairness, Solidarität, Freundschaft, Konfliktlösung, Ordnung und Organisation, mit Respekt zu gewinnen oder zu verlieren.

Bei Golaso dürfen aber nur Kinder mitmachen, die mindestens zweimal in der Woche trainieren und sich verpflichten, auch die Regelschule zu besuchen. Das bedeutet natürlich auch, dass die Kinder sich entschliessen müssen, ihr selbstgefährdendes, aber oft verführerisch selbstbestimmtes Leben auf der Strasse aufzugeben. Sie müssen bereit sein, sich in einen geordneten Schulalltag zu integrieren und die verpasste Bildung nachzuholen.

In der Schule lernen sie dank liebevoller Begleitung auch Selbstvertrauen und Achtung vor ihren Mitmenschen. In einem Parallelprogramm, der so genannten «Schule für Eltern», versuchen die Verantwortlichen von Golaso die Familien der Kinder zu unterstützen. Auch wollen sie deren Situation so weit verbessern, dass die Kinder wieder in ihre Familien zurückkehren. Als Dank helfen einige Eltern jeweils beim Unterhalt der Fussballfelder und der Vorbereitung von Zvieri-Snacks.

Golaso wird von der Limmat Stiftung während drei Jahren kofinanziert dank des Erlöses aus einem Charity-Golfturnier, dessen Hauptsponsor in 2018/19 die Credit Suisse war.