Die Volksgruppe der Turkana lebt an Kenias Nordgrenze zu Äthiopien und dem Südsudan. Ihre Vorfahren waren Nomaden. Heute versuchen die meisten, von der Viehzucht zu leben. Hirtenjungen, die in dieser kargen Landschaft umherziehen, werden oft von rivalisierenden Stämmen angegriffen und ihrer Herde beraubt. Der geschrumpfte Lebensraum und der Klimawandel zwingen die Turkana, ihre traditionelle Lebensweise aufzugeben, ohne dass sie auf das Leben in Sesshaftigkeit vorbereitet sind.
An der einzigen Nationalstrasse der Region (sie führt in den Südsudan) liegt die Diözese Lodwar. Seit 56 Jahren widmen sich hier katholische Priester der Entwicklungszusammenarbeit. Sie engagieren sich in der Wasserversorgung, der Gesundheitsvorsorge und der Landwirtschaft. Caritas Lodwar betreibt auch mehrere Kindergärten, die sich u.a. darauf konzentrieren müssen, Kinder vor Unterernährung zu bewahren. Zur Diözese gehört auch die Grundschule St. Augustine, wo 3- bis 14-jährige Knaben Aufnahme finden. Die Primarschule hat 337 Schüler, von denen 94 im Schulinternat wohnen, so dass sie sich auf das Lernen konzentrieren können und vor den immer wieder aufflammenden bewaffneten Konflikten der Region geschützt sind.
Der Schule fehlen aber eine Küche und ein Esszimmer. Gekocht wird in einem entlegenen provisorischen Gebäude, das schon wiederholt angegriffen wurde. Essen müssen die Schüler zurzeit im Freien oder in ihrem Klassenzimmer, was nicht nur in hygienischer Hinsicht problematisch ist.
Die Limmat Stiftung realisiert nun in Zusammenarbeit mit der finnischen NGO Inter-Cultur den Bau einer Küche und eines Speisesaals. Dadurch werden mindestens zwei Probleme gelöst: Die Küchencrew kann in der geschützten Umgebung der Schule arbeiten, und die Kinder bekommen einen Ort, wo sie unter hygienischen Bedingungen und in Ruhe essen können. Finanziert werden Material und Fachkräfte, die für den Bau des Küchengebäudes benötigt werden. An den Gesamtkosten beteiligt sich neben der Schule St. Augustine selbst auch die Lokalregierung, indem die Gemeinde der Schule das Land überlässt, auf dem die Schulmensa entstehen soll.
Die bessere Ernährung der Kinder wird dazu beitragen, dass auch ihre Leistungen besser werden, so dass sich die Alphabetisierungsrate der Schüler in der Region Turkana erhöhen wird und einige auch den Übertritt in die Sekundarschule schaffen könnten.
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