Das Mikrokredit-Programm der Fundación para el Desarrollo Integral de Programas Socioeconomicos (Fundap) aus Guatemala ist ein Wirtschaftserfolg. Die Rückzahlquote beträgt 99,24 Prozent und ermöglicht jährlich rund 40'000 armen Haushalten, am Wirtschaftsleben teilzunehmen. In einem Rotationsfonds schliessen sich 20 bis 30 potenzielle Kreditnehmer zu einer Dorfbank zusammen, wo sie selbständig einen Fonds verwalten. 2009 gab es in diesem Programm 917 solche Dorfbanken und 21'017 Frauen, die einen Kredit aufnahmen.
Um aber eine langfristige, nachhaltige Entwicklung in Gang zu setzen, müssen die Kreditnehmer auch kaufmännisch und fachtechnisch geschult werden. Das ist umso wichtiger, je niedriger der Bildungsstand der Begünstigten ist. So auch im ländlichen Hochland von Guatemala, wo vorwiegend sehr arme Mayas leben. Vor allem die Frauen sind in dieser Gegend schlecht ausgebildet.
Hier setzt das Projekt «Mujer empresaria» (Unternehmerin) ein, das die belgische NGO Association for Cultural, Technical and Educational Cooperation (Actec), die belgischen Regierung und die Limmat Stiftung zusammen finanzieren. Durch dieses Joint Venture wird ein Hebeleffekt erzielt, sodass sich die Investition der Limmat Stiftung verachtfacht und eine langfristige, nachhaltige Entwicklung in Gang gesetzt wird.
2009/2010 schrieben sich 2130 Frauen in das Ausbildungsprogramm ein, davon haben zwei Drittel die Ausbildung auch erfolgreich abgeschlossen, was wegen der schwierigen Voraussetzungen, wie Armut, Analphabetismus oder problematischer familiärer Verpflichtungen, als Erfolg gewertet werden muss. Der Lebensstandard dieser Frauen und ihrer Familien verbesserte sich durch die Ausbildung und den Kredit spürbar, was 720 der Absolventinnen des Lehrgangs bewog, ihre Kenntnisse 2010 mit zusätzlichen Kursen zu vertiefen.
Damit auch in abgelegenen Gebieten Frauen eine Ausbildungschance bekommen, organisierte das Fundap mobile Ausbildungszentren. 300 Frauen haben bei Lehrgängen von einigen Wochen oder Tagen ihr Können verbessert.
|